Die Freunde der Wackinger Village wird es freuen. Mit Vogelfrey und den Red Hot Chilli Pipers kommen zwei alte Bekannte auf die Wackinger Bühne. Ansehen lohnt sich.
Leider bleiben uns auch in diesem Jahr Überflüssigkeiten wie Blechblosn nicht erspart. So kommt man wieder in die 20:00 Uhr Nachrichten und ganz Deutschland glaubt alle Metalheads wären so wie die 300 Besoffenen die sich sowas angucken.
Am sechsten gibt es gleich zwei Neuzugänge für das Line up. Beides haut mich nicht um. Mit Steel Panther eine Cover Band und Comedy mit Bülent Ceylan. Aber das Festival ist groß genug dem aus dem Weg zu gehen.
Auch in diesem jahr wird das W.O.A. seine Bandbestätigungen in Form eines Adventskalenders bekannt geben. Hinter der ersten Tür verbirgt sich Skid Row. Haut mich ehrlich gesagt nicht vom Socken. Aber wer auf Hair Metal steht darf sich freuen.
Betontod und einer meiner persönlichen Favoriten Sacred Reich ab Morgens um 11:00. Da heißt es sich früh aus dem Zelt schälen, Kaffee und Brötchen bei den Einheimischen und ab zum Gelände.
Belohnt wird es durch ein erfrischendes Punkrockkonzert der Rheinberger das von den zahlreich erschienenden Frühaufstehern mitgefeiert wurde. Songs wie ‚Wir müssen aufhören weniger zu trinken‘ haben mich musikalisch wie inhaltlich vollkommen überzeugt, sodass ich schon sehr bald an die Erfolge des letzten Abends anknüpfen konnte. So lass ichs mir gefallen.
Sacred Reich habe ich zum ersten mal auf dem 88er Dynamo Open Air, damals noch im Eisstadion gesehen und bin seither Fan und deshalb beim nächsten Konzert textsicher. Wieder einmal ein gelungener Auftritt meiner Favoriten. Hoffentlich bald wieder.
Meine nächsten Favoriten Overkill fallen leider dem Unwetter zum Opfer, das ich lieber im Zelt aussitze. Wirklich sehr schade, beim nächsten mal wieder. Als Ersatz gibts hier Rotten To The Core:
Gegen Abend mußte man sich dann durch den Schlamm quälen um die nächste Hammerband nicht auch noch zu verpassen. Dirty Rotten Imbeciles auf der Headbangerstage. Nicht nur die Band hatte sichtlich Spaß an dem Auftritt. In The Pit!
Der Abend gehörte dann Dimmu Borgir + Orchestra. Die Idee Metal mit Orchestermusik zu verbinden ist weder neu noch besonders originell. Dimmu Borgir hatten mich vor ein paar Jahren noch mit ihrem brachialen Auftritt völlig in den Bann gezogen. Diesmal wurde der eigentlich geniale Metalsound ständig von klassischen Einlagen unterbrochen, sodass alles ein wenig zusammenhanglos klang. Ich denke auch die Klassikfans wird sowas nicht ansprechen. Ist mal ganz witzig, muß ich aber nicht nochmal haben. Schon garnicht als Headliner. Mein Tipp an die Veranstalter: Rage, die sich 2013 mit dem gleichen Gag versuchen irgendwann Nachts und den besten Slot für die wahren Headliner: Anthrax!
Was tut man nicht alles. Zum Beispiel sich Mittwochs Morgens um 02:00 zu völlig unheidnischer Zeit aus dem Bett quälen um zum größten Metal Festival weltweit zu fahren. Morgens um 7:00 den letzten Supermarkt vor dem Festival entern und erstmal Bier holen. Dann zum Festival, Zelt aufbauen und… OK, das geplante Nickerchen muss aufgrund extremer Hitze und dem daraus resultierendem Durst leider ausfallen. Damit ist von Anfang an alles klar: Völlig übernächtigt und kaputt, und keine Aussicht auf Besserung, stellt sich schon nach kürzester Zeit das echte Festivalfeeling ein. Was bleibt ist der Weg zum Bullhead City Zelt um beim Metal Battle den ersten harten Tönen zu lauschen.
Full Metal City
Damit sind wir auch schon bei der ersten, wie ich finde, hervorragenden Neuerung des Festivals. Headbangers Stage und Wet Stage wandern von dem viel zu klein gewordenen Zelt im Innenraum zu einem riesigen Aufbau mit zwei Bühnen der jetzt neben der, ebenfalls gewachsenen, Wackinger Village steht. Geniale Idee, die gleichzeitig mehr Platz im Infield verschafft. Hier findet schon am Mittwoch beim Metal Battle die erste große Party statt. Die Wackinger Village büßt allerdings etwas von ihrer Gemütlichkeit ein.